Auf der Suche nach Gegenwärtigkeit: Rainald Goetz und die technoide Textgestaltung seiner Erzählung Rave Einleitung

نوع المستند : مقالات بحثیة

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المستخلص

Unter dem Werktitel Heute Morgen veröffentlichte der im Jahr 1954 in München geborene Autor Rainald Goetz in der zweijährigen Periode von 1998 bis 2000 eine insgesamt fünf Bände umfassende Buchreihe, deren Auftakt die Erzählung Rave bildet. Als wichtiger und einflussreicher Vertreter der deutschen Gegenwartsliteratur, lässt der studierte Mediziner und Historiker Goetz, der 2015 etwa als Rezipient des Georg Büchner-Preises für sein literarisches Schaffen geehrt wurde, seine Leser in Rave in seine Darstellung des Nachtlebens und der Techno-Szene der 1990er Jahre eintauchen, wobei sein in diesem Artikel diskutiertes Werk sowohl auf  thematischer als auch auf stilistischer Ebene Kriterien der Popliteratur erfüllt.
Die Erzählung Rave umfasst mit der Verfall, Sonne Busen Hammer und die Zerstörten drei Teile, in denen der Ich-Erzähler namens Rainald den Leser mit auf einen Streifzug durch die Rave-Szene der 1990er Jahre nimmt. Auffällig ist dabei das Fehlen eines wesentlichen Handlungsstrangs, wie dies sowohl in Erzählungen als auch Romanen zu erwarten ist: So sind der Aufbau eines Spannungsbogens oder die Beschreibung von Charakterentwicklungen in Rave nicht festzustellen. Stattdessen begleitet man den Erzähler und sein im Kern aus vier weiteren Personen, namentlich Wolli, Sigi, Bernd und Karl, bestehendes Partykollektiv bei regelmäßig stattfindenden triebgesteuerten Exzessen. Die musikbegeisterten und zum Nachtleben affinen Protagonisten konsumieren wöchentlich Drogen und legen eine enthemmte Sexualität an den Tag.

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